Jambo, habari?

 

November 2009 der lange Weg auf den Kili

Ein lang gehegter Wunsch begann Anfang November Realität zu werden.

 

Am 6. November brachen wir auf, den Kili zu erobern.

 

Von Mombasa aus ging es mit dem Bus nach Marangu in Tansania, unserem Augsangspunkt für die Kilitour.

 

Durch den Urwaldgürtel mit einer unglaublichen Vielfalt an Pflanzen ging es zuerst zur Mandarahütte (2720m). In relativ konfortablen 4er Hüttchen verbrachten wir die erste Nacht.

 

Am nächsten Tag ging es - polepole - immer leicht ansteigend zur Horombohütte (3718m). Die Landschaft wird anders, die Pflanzen sind nicht mehr so üppig wie gestern. Hier in der Horombohütte haben wir 6er Schläge. Nicht mehr so komfortabel aber es gibt immer noch Wasser. Am kleinen Bächlein nebenan kann man wunderbar die müden Füsse und auch sonst alles erfrischen.

 

Zur Akklimatisation bleiben wir hier 2 Tage und unternehmen eine kleine Tour Richtung Mawenzi auf den Kibosattel (4400m). Das Wetter will nicht so recht, immer wieder hüllen uns Nebelschwanden ein, liebenswürdigerweise gewähren sie uns aber doch hie und da einen Blick in die Landschaft oder auf den Manwenzi.

 

4. Tag. Nun gehts von der Horombohütte zur Kibohütte. Wir kommen am "last Waterpoint" vorbei und die Landschaft wird nun definiv karg. Die Höhe macht nach wie vor keine Mühe, das Wetter ist durchzogen, es nebelt und es schneit hie und da.

 

Wir essen um 18.00 Z'nacht (bei ca. 5 Grad in der Hütte)und gehen dann gleich ins Bett, weil wir ja schon um Mitternacht Richtung Kibo aufbrechen wollen. Dank den Wärmebeuteln (tausend Dank für den Tipp Amela!) kann ich einigermassen schlafen.

 

Um 23.00 werden wir geweckt und nun hat es mich erwischt, ich muss sofort raus um mich zu übergeben....und finde mich in guter Gesellschaft.

 

Ich fühle mich nicht so schlecht, dass ich ans Aufgeben denke. Sehr, sehr langsam erklimmt unsere Gruppe im Dunkeln mit Stirnlampen ausgerüstet Meter um Meter Höhe. Jede schnelle Bewegung bei mir wir mit Brechreiz bestraft. Daniel ein Guide überwacht mich ständig und versichert sich, dass ich nicht den Surrli mache.

Ein Teilnehmer hat sogar noch die Puste um unser Lied "Jambo gwana" zu singen, das heitert auf.

 

Lange, lange gehts hinauf, es will und will nicht mehr aufhören, nicht auf die Uhr schauen, einfach immer einen Fuss vor den andern stellen, nicht denken, nur funktionieren.

 

Im Horizont erscheint endlich ein Silberstreifen, real wie auch mental. Mit den ersten Sonnenstrahlen erreichen wir Gilmans Point. Wow. Ab hier gilt der Kili als bezwungen!! Geschafft!

 

Es geht aber noch weiter, der höchste Punkt ist Uhuru Peak. Knapp 2 km und 180 Höhenmeter bis dahin. Noch nie in meinem Leben waren 2 km so lang und nicht mal 200 Höhenmeter so hoch. Warum, frage ich mich muss ich all das haben?  Ich bekämpfe rudelweise innere Schweinehunde und schaffe es irgendwie. Der eigene Körper wird total anders wahr genommen und warum zum Geier ist der Schnee hier kupfergrün....oder meine ich das bloss??

 

Es gibt noch einen Fototermin auf dem Uhuru und dann müssen wir absteigen, bevor uns die Höhe ernsthafte Probleme bereitet.

 

Das Glücksgefühl kommt erst später, dafür immer wieder. Ich habe den Kili geschafft mit allem Drum und Dran. Ein hoch glänzender Mosaikstein in meinem Leben.

 

Natürlich waren auch die Camps und Safaris im Ngorongoro  wie auch im Tarangire Nationalpark wunderschön. Hier lasse ich einfach die Bilder sprechen.